Seit 10 Jahren werden in der Schweiz stabil über 40’000 neue motorisierte Zweiräder zugelassen. Rund die Hälfte davon sind Motorräder, der Rest entfällt auf Roller. Der Gesamtbestand der Motorräder in der Schweiz bewegt sich auf 450’000 zu. Während die Kategorie der Roller noch als Gebrauchsmittel gerechtfertigt werden kann, gelingt das beim Motorrad nicht mehr so gut. Dass das Motorrad in den wenigsten Fällen des Auto ersetzt, macht die Argumentation nicht einfacher.
Warum fahren wir also Motorrad? Ein letzter Aufschrei nach Freiheit auf einem stark reglementierten Strassennetz? Der Griff zur Lederjacke nach einem konformen Bürotag? Oder einfach abschalten vom Tagesgeschäft: Keine Sitzungen, Termine, Argumentationen. Nur der Klang des Motors, den Fahrtwind und den Geruch von frisch gemähtem Gras in der Nase?
Für die meisten gibt es keinen rein sachlichen Grund, ich finde das auch nicht nötig. Müssen wir uns den rechtfertigen? Ist es nicht gerade die reine Lust nach etwas, welche das Motorradfahren von der Notwendigkeit entkoppelt? Nicht mehr der Gedanke von A nach B zu müssen, sondern die Möglichkeit von seiner Umgebung nach Irgendwo zu dürfen? Getreu der Aussage “4 Wheels move the Body, 2 Wheels the soul”?